Altes zu erhalten und für die Nachwelt zu bewahren ist eine der schönsten Seiten unseres Berufsstandes. Das gilt besonders, wenn es um die Pioniere ihrer Gattung geht, wie im folgenden Fall.
Unser „Patient“ hatte in diesem Vorgang immerhin stolze 300 Jahre auf dem Buckel. Aber lassen wir zunächst Pfarrer Markus Morgen zu Wort kommen. Er schrieb in der Festschrift der Kirche in Diebach:
„Die Diebacher Barockorgel – ein historisches Kleinod – Bei dieser Orgel handelt es sich um ein besonders wertvolles Instrument, das eine über 300-jährige Lebensgeschichte aufweist … nach fast vierjähriger Planungs- und Restaurierungszeit kann dieses musikalische Kleinod wieder unser Kirchenschiff mit Musikklängen erfüllen.“
Zuletzt wurde die Orgel in den 1970er Jahren restauriert. Leider wurde damals das Untergehäuse mit Spanplatten ergänzt. Diese konnten nun durch den Orgelbauer ausgetauscht und in Vollholz ausgeführt werden.
Restauratorisches Ziel war es, die über die Jahrhunderte originalen Fassungen (Malereien) zu erhalten und zu konservieren. Die neuen Holz-Ergänzungen durch den Orgelbauer sollten in Technologie und Aussehen der jetzt sichtbaren historischen Oberfläche möglichst nahe kommen.
Die Restaurierung der Orgel wurde von uns sehr aufwendig in Schrift und Fotografie dokumentiert und die Schäden vor Beginn der Arbeiten genauestens in eine Schadenskartierung aufgenommen. (siehe Bild unten)
Das neue Gehäuse mit den Pfeifen sollte bewusst als Ergänzung im 21. Jahrhundert zu erkennen sein.